
IBM Deutschland GmbH
IBM hat sein erstes europäisches Quantenrechenzentrum in THE LÄND eröffnet
IBM ist das größte IT-Unternehmen der Welt, beschäftigt rund 288.000 Mitarbeitende und zählt 170 Niederlassungen – darunter die Deutschland-Zentrale in Baden-Württemberg. Was der Tech-Konzern am „Land des Tüftelns und Erfindens“ schätzt, erklärt Wolfgang Wendt im Interview.
IBM ist seit Jahrzehnten in Deutschland präsent und hat die Deutschland-Zentrale m Raum Stuttgart. Was sind für Sie die drei Argumente, mit denen der Standort Baden-Württemberg punktet?
Die Deutsche Hollerith-Maschinen Gesellschaft wurde tatsächlich bereits 1910 gegründet und hat seit 1926 die erste Niederlassung im heutigen Baden-Württemberg in Stuttgart und weitere folgten. Dazu kamen Werke in Villingen und Sindelfingen. 1949 dann die Umfirmierung zur IBM GmbH mit Sitz in Sindelfingen.
Der Standort punktet heute mit vier Exzellenzuniversitäten im Bundesland und einem Umfeld in dem Weltmarktführer wie Mercedes Benz, Bosch, SAP, die Schwarz Gruppe sowie unzählige Hidden Champions ansässig sind. Auch einige unserer Business Partner wie Bechtle, SVA, Cancom, Profi oder Cenit sind in Baden-Württemberg zu finden.
IBM hat die Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) am Standort Baden-Württemberg entscheidend mitgeprägt. Welche Synergien mit anderen Branchen spielten und spielen für Sie dabei eine Rolle?
Prinzipiell revolutioniert der Einsatz neuer IT-Technologien alle Branchen. Ärzte können effizienter Impfstoffe verabreichen, Einzelhändler können Ihre CO2-Bilanz reduzieren und Geschäftsbanken Cyberangriffe verhindern – um nur einige Beispiele zu nennen. Technologischer Fortschritt ermöglicht uns allen, einen Unterschied für die Zukunft zu machen und Wettbewerbsvorteile zu schaffen. Derzeit sind diese Schlüsseltechnologien Hybrid Cloud und Künstliche Intelligenz und in Zukunft sicherlich auch Quantum Computing.
Im Sommer 2021 hat IBM Deutschland Europas leistungsstärksten Quantencomputer im industriellen Kontext nach Baden-Württemberg gebracht. Inwiefern war die Nähe zu renommierten Forschungsinstituten und zu Talenten an den Universitäten hierfür von Bedeutung?
Das absolute Tech-Highlight ist selbstverständlich der erste kommerziell nutzbare IBM Quantencomputer in Europa. Im Jahr 2020 von IBM und der Fraunhofer-Gesellschaft angekündigt, seit 2021 in Betrieb. Bei der feierlichen Einweihung des Quantenrechners im Juni 2021 unterstrich Arvind Krishna, CEO and Chairman IBM: „Dies ist ein Wendepunkt, von dem die deutsche Wirtschaft, Industrie und Gesellschaft stark profitieren wird.“ Inzwischen wurde das IBM System One von 27 Qubit auf über 100 Qubit aufgerüstet und zum ersten Europäischen Quantum Rechenzentrum der IBM erweitert. Mit verschiedenen Zugriffen – vom kostenlosen Probe-Zugang für Studenten bis zur erweiterten Forschungszusammenarbeit mit Forschungsinstituten wie etwa CERN und Großkunden wie Bosch, eon oder T-Systems – sind wir in Ehningen für jeden da.
In Baden-Württemberg hat sich mit Quantum BW ein großartiges Netzwerk im Bereich Quantentechnologie formiert. Welches Potenzial sehen Sie für diese Zukunftstechnologie im deutschen Südwesten?
Wir wollen gemeinsam die Faszination wecken: Quantentechnologie muss zum Anfassen, quasi zum Spüren sein! Und je mehr Befürworter sich zusammenschließen, austauschen und kommunizieren, um so lauter und sichtbarer können wir werden. Neben der Forschung an Quantentechnologien können wir im Südwesten auch führend in deren Nutzung werden – beispielsweise bei der Industrialisierung der Anwendung von Quanten Computing – auf Basis der besten Quantencomputer, die wir sogar lokal zur Verfügung haben.
Warum sollte sich Ihrer Meinung nach ein junges Unternehmen aus der IKT-Branche in Baden-Württemberg ansiedeln?
„THE LÄND“, wie die offizielle Kampagne des Bundeslands wirbt, „ist das Land des Tüftelns und Erfindens“. Der Erfindergeist der Menschen in Baden-Württemberg ist legendär.